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Jan Büchel / Armin Mertens Gutachten 8. November 2022 KI-Bedarfe in Deutschland: Regionale Analyse und Entwicklung der Anforderungsprofile in KI-Stellenanzeigen

Im ersten Quartal 2021 schrieben Unternehmen und Forschungseinrichtungen deutschlandweit 11.537 KI-Stellenanzeigen aus. Das sind etwas mehr als in den Jahren 2019 (10.363) und 2020 (10.940). Allerdings sind die KI-Bedarfe in Deutschland auf einzelne Nachfrager konzentriert: Werden nur die KI-Stellenanzeigen ohne Vermittler betrachtet, entfallen auf einen Nachfrager durchschnittlich 3,9 KI-Stellenanzeigen im Jahr 2021. 291 Nachfrager, die mindestens fünf KI-Stellenanzeigen ausgeschrieben haben, sind für 66 Prozent der KI-Stellenanzeigen ohne Vermittler verantwortlich. Insgesamt werden 36 Prozent der KI-Stellenanzeigen im Jahr 2021 über Vermittler ausgeschrieben.

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Gutachten
Regionale Analyse und Entwicklung der Anforderungsprofile in KI-Stellenanzeigen
Jan Büchel / Armin Mertens Gutachten 8. November 2022

KI-Bedarfe in Deutschland: Regionale Analyse und Entwicklung der Anforderungsprofile in KI-Stellenanzeigen

Gutachten im Rahmen des Projekts „Entwicklung und Messung der Digitalisierung der Wirtschaft am Standort Deutschland” im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Im ersten Quartal 2021 schrieben Unternehmen und Forschungseinrichtungen deutschlandweit 11.537 KI-Stellenanzeigen aus. Das sind etwas mehr als in den Jahren 2019 (10.363) und 2020 (10.940). Allerdings sind die KI-Bedarfe in Deutschland auf einzelne Nachfrager konzentriert: Werden nur die KI-Stellenanzeigen ohne Vermittler betrachtet, entfallen auf einen Nachfrager durchschnittlich 3,9 KI-Stellenanzeigen im Jahr 2021. 291 Nachfrager, die mindestens fünf KI-Stellenanzeigen ausgeschrieben haben, sind für 66 Prozent der KI-Stellenanzeigen ohne Vermittler verantwortlich. Insgesamt werden 36 Prozent der KI-Stellenanzeigen im Jahr 2021 über Vermittler ausgeschrieben.

Metropolen bilden Leuchttürme der KI-Bedarfe in Deutschland

Auch räumlich zeigt sich eine starke Konzentration der KI-Stellenanzeigen, die vor allem für Standorte in Metropolen ausgeschrieben werden. In München werden am meisten KI-Stellenanzeigen ausgeschrieben, gefolgt von Frankfurt am Main, Stuttgart und Karlsruhe. In diesen Städten kommt es teilweise zu Ausstrahleffekten auf die umliegenden, eher ländlichen Kreise und kreisfreien Städte, in denen ebenfalls hohe KI-Bedarfe entstehen. Viele KI-Start-ups, eine hohe KI-Forschungsintensität der Hochschulen und der Unternehmen sowie eine gute Breitbandinfrastruktur begünstigen den Einsatz von KI in diesen Regionen und erklären somit die dortigen hohen KI-Bedarfe. Gleichzeitig ist die ansässige Branchenstruktur in hohem Maße ausschlaggebend für die KI-Bedarfe der Regionen. Viele der dortigen KI-Bedarfe gehen von größeren Unternehmensberatungen oder sonstigen IT-Dienstleistern aus. Zudem werden KI-Bedarfe durch standortspezifische Besonderheiten der jeweiligen Regionen beeinflusst, wie beispielsweise durch große Unternehmen aus dem Fahrzeugbau und Zuliefererbereich, die besonders viele KI-Patente anmelden.

Inhaltselement mit der ID 11455

KI-Bedarfe 2021 in Deutschland nach Kreisen und kreisfreien Städten

Inhaltselement mit der ID 11454 Inhaltselement mit der ID 11456

Anzahl an KI-Stellenanzeigen pro 10.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte; 1. Quartal 2021; insgesamt 11.537 KI-Stellenanzeigen.

Quelle: Eigene Berechnung auf Basis von Textkernel-Daten

Inhaltselement mit der ID 11457

Hohe KI-Bedarfe in Stadtstaaten und im Süd-Westen Deutschlands

Auf Ebene der Bundesländer werden die meisten KI-Stellenanzeigen in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg sowie in Bayern, Hessen und Baden-Württemberg ausgeschrieben. Im Vergleich dazu werden in den östlichen Bundesländern ohne Berlin deutlich weniger KI-Stellenanzeigen geschaltet. Gründe können die generell angespanntere Fachkräftesituation in Digitalisierungsberufen, die schwächer ausgeprägte KI-Start-up-Intensität und KI-Forschungslandschaft sowie der Branchenfokus in den östlichen Bundesländern ohne Berlin sein.

Positiver Zusammenhang zwischen Bevölkerungsdichte und KI-Bedarfen

Generell sind die KI-Bedarfe in Regionen mit hoher Einwohnerdichte oder Nähe zu größeren Städten höher als in geringbesiedelten Regionen. Neben der leistungsstarken Internetversorgung in dicht besiedelten Räumen findet auch der Großteil der KI-Gründungen in solchen Räumen statt. Ursächlich kann sein, dass sich KI-Start-ups meist in unmittelbarer Nähe zu Forschungseinrichtung ansiedeln, die ebenfalls in dicht besiedelten Räumen verortet sind. Dagegen findet KI-Forschung der Unternehmen bemessen an der KI-Patentintensität in hohem Umfang auch in ländlichen Räumen statt, die eine geografische Nähe zu Clustergebieten aufweisen.  

Umgang mit Cloud-Plattformen und Data Science als Studiengang immer stärker gefragt

In den Anforderungsprofilen der KI-Stellenanzeigen sind Python und SQL zwischen 2019 und 2021 die am häufigsten geforderten Programmiersprachen. Kenntnisse zu Cloud-Umgebungen und dabei insbesondere der Umgang mit Cloud-Plattformen der großen amerikanischen Anbieter (Amazon, Microsoft und Google) werden immer bedeutender und Data Science als Studiengang immer gefragter. Der Trend zu einer abnehmenden Anforderung mehrjähriger Berufserfahrung deutet eine zunehmende Flexibilität auf Arbeitgeberseite sowie Effekte des vorliegenden Fachkräftemangels an.

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Regionale Analyse und Entwicklung der Anforderungsprofile in KI-Stellenanzeigen
Jan Büchel / Armin Mertens Gutachten 8. November 2022

KI-Bedarfe in Deutschland: Regionale Analyse und Entwicklung der Anforderungsprofile in KI-Stellenanzeigen

Gutachten im Rahmen des Projekts „Entwicklung und Messung der Digitalisierung der Wirtschaft am Standort Deutschland” im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

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