In den Medien wurde heißt es, dass Google KI generierte Inhalte abstraft und nicht berücksichtigt. In diesem Interview sagt Roland Fiege von rellify(R), dass KI Augmented Writing, also mithilfe von KI von echten Autoren erstellte Inhalte ganz im Gegenteil sehr hohe Relevanz und Sichtbarkeit bei Google erzielen würden.
Rellify: Herr Fiege, John Müller von Google behauptete kürzlich in einem Tweet, dass mithilfe von AI Content Tools erstellte Inhalte den hohen Ansprüchen Googles nicht gerecht würden: Seiner Ansicht nach bräuchten die meisten Seiten Hilfe beim Erstellen hochwertigen Contents, nicht aber bei der Erstellung von „low quality Content“. Hat er da Recht?
Roland Fiege: Ja, da hat er sicherlich absolut recht. Es gibt ja jetzt schon zahlreiche Tools, mit denen man mehr oder weniger automatisiert mit der Eingabe weniger Keywords Texte generieren lassen kann. Diese Texte werden mit einfachsten KI-Methoden entwickelt, haben aber nichts mit tiefergehenden Analysen zu tun. Demnach können sie auch den Contentbedürfnissen – weder vom Marketing, noch von Google, noch vom Endverbraucher – nicht gerecht werden.
Rellify: Wie kann denn eine KI dabei helfen, wirklich hochwertige Inhalte zu erstellen?
Roland Fiege: In allererster Linie muss ja eine Autorin oder ein Autor in die Lage versetzt werden, zu wissen was genau den Nutzer interessiert. Da gibt uns oberflächliches googlen schonmal erste Hinweise. Aber man kann natürlich heutzutage mit den Mitteln des Machine Learning, vor allem des Deep Learning, wesentlich detailliertere Erkenntnisse gewinnen, was für ein Thema, über das ich schreiben möchte, relevant ist und damit Autoren befähigen, auch tatsächlich qualitativ brillante Texte zu schreiben.
Rellify: Bei welchen Arten von Inhalten hilft eine solche Künstliche Intelligenz am meisten – Stichwort „KI Augmented Writing“ – und warum ist das so?
Roland Fiege: KI Augmented Writing kann seine Stärken am besten bei sogenannten informationellen Keywords oder informationellen Texten ausspielen. Wir unterscheiden gerne zwischen „transaktionellen“ Keywords, also solche Dinge wie „iPhone günstig kaufen“ oder wenn man ein Hotel buchen möchte, zwischen „navigationalen“ Keywords bin hin zu“ informationelllen“ Keywords. Wie der Name schon sagt, geht es bei informationellen Keywords darum, Themen zu beschreiben und tatsächlich relevante Informationen zusammenzutragen, ähnlich wie wir das vielleicht auch von Wikipedia kennen.
Rellify: Haben Sie bereits Erfahrungen zur Wirksamkeit von KI Augmented Writing in den Suchergebnissen, die Sie mit uns teilen können?
Roland Fiege: Ja, auf jeden Fall. Wir können feststellen, dass wir die Sichtbarkeit – das ist auch der KPI, an dem wir uns gerne mit dieser Technologie messen lassen – im Schnitt um 300% heben können. Das ist natürlich eine erhebliche Steigerung der Wirksamkeit des Content Marketings, so dass die vielen Texte, die vom Produktmanagement, vom Marketing, von PR und Unternehmenskommunikation geschrieben werden, auch tatsächlich „performen“, wie man so schön sagt.
Das heißt, dass unsere mit KI-augmentiert geschriebenen Inhalte ihre Wirkung gegenüber sowohl gegenüber einer Suchmaschine, aber vor allem auch gegenüber dem Suchverhalten von Endverbrauchern entfalten.
Rellify: Um nochmal auf Google zurückzukommen: In einem anderen aktuellen Beitrag heißt es, dass KI-generierter Content von Google bisher noch abgelehnt würde. Das ist ja ein bisschen widersprüchlich zu Ihrer Aussage. Was stimmt denn nun, und inwiefern betrifft ein Ausschluss KI-generierter Inhalte durch Google die Nutzer von rellify?
Roland Fiege: Es passiert ja in vielen Fällen, dass von KI generierter Content nichts anderes ist als das automatisierte Nachplappern von Absätzen, Texten und Textschnipseln, die auf anderen Webseiten auch schon stehen. Also eine Kompilation bereits anderweitig publizierter Texte. Das erkennt Google natürlich und kann es auch entsprechend abstrafen.
Wenn wir aber von einem von Menschenhand geschriebenen, neuen Text sprechen, der KI-Erkenntnisse nutzt und so eine optimale Kombination aus Maschineninformation, KI-Information und menschlichem Talent, Texte zu schreiben, schafft, dann kommen dabei Artikel heraus, die a) von Google eben nicht als KI-Texte identifiziert werden können und b) natürlich entsprechend erfolgreich sind, weil sie alle Trigger bedienen, die sowohl eine Suchmaschine als auch den Nutzer interessieren.
Kurz gesagt, mit rellify entstehen ja keine KI-generierten Texte – es entstehen Autorentexte, die aufgrund der dem Autor zur Verfügung stehenden Informationen und Hilfestellungen einer KI einfach qualitativ besser und damit auch relevanter und sichtbarer sind!
Rellify: Jetzt haben Sie die Kombination Mensch-Maschine geschildert und die Wichtigkeit betont. Wenn ich jetzt mit Rellify augmentierten Content erstellen will, was muss ich tun, um Ihre Plattform bestmöglich für mich zu nutzen?
Roland Fiege: Das ist eigentlich ganz einfach: Rellify benötigt zunächst einmal das Fokusthema, über das Sie schreiben möchten. Das kann zum Beispiel im Bereich Automotive das Thema Elektromobilität sein. In vielen anderen Bereichen ist momentan Nachhaltigkeit im Trend mit dem kundenspezifischen Industriebezug: Dieses spezielle Themenfeld wird unsere KI „crawlen“, also das Internet durchsuchen, und alle Dokumente, Informationen, Links und PDFs zu diesem Thema entsprechend analysieren.
Die ganze Thematik wird einer inhaltlichen und einer kontextuellen Analyse unterzogen. Die Ergebnisse dieser maschinellen Lerntätigkeit bekommt man in einem Briefing dargestellt. Anhand dieses Briefings kann dann eine Autorin oder ein Autor mit dem Schreiben beginnen und in Kürze relevantere Inhalte erstellen.
Rellify: AI Augmented Writing ist ja nicht umsonst – inwiefern beeinflusst das meine Bottom Line, meinen Marketing ROI und meine Content Kosten insgesamt?
Roland Fiege: Wenn Sie sich überlegen, dass momentan 93 % des Contents, der produziert wird, überhaupt keinen organischen Traffic von Google generiert, also faktisch verpulvertes Geld ist, dann ist eigentlich jeder Euro, der investiert wird, um die Qualität des Contents zu heben und dadurch organischen Traffic auf die Webseite zu ziehen, sehr, sehr gut investiertes Geld.
Insofern lässt sich sehr schnell ein positiver ROI nachweisen: Wenn man die Wirksamkeit von relevantem Content versus das für nicht angeklickte Inhalte rausgeschmissene Geld betrachtet, sieht man das Einsparpotenzial bei den Kosten . Und schaut man sich dann noch die damit möglichen Einsparungen in bestimmten Teile des Mediabudgets wie z.B. den SEA-Budgets an, dann erkennt man sofort den Einfluss auf die Bottom Line.
Rellify: Wie lange dauert es im Allgemeinen, bis ein Unternehmen mit rellify messbare Ergebnisse erzielt?
Roland Fiege: Das dauert nach unserer Erfahrung zwischen wenigen Stunden bis hin zu einigen Wochen. Es kommt stark auf den Themenbereich und auch auf die Konkurrenzsituation im adressierten Themenbereich an. Gehen Sie mal davon aus, dass Sie mit zehn Texten innerhalb von 4 bis 6 Wochen massive Verbesserungen erreichen können. Wie gesagt, wir haben mehrere 100 % Steigerungsraten im Normalfall, was die Visibilität von Texten auf Webseiten angeht. Und das ist natürlich sehr, sehr erfreulich für unsere Kunden.
Über Roland Fiege
Roland Fiege leitete viele internationale Unternehmen als Senior Direktor im Bereich Social Strategy und Geschäftsführer. Nach seinem MBA an der Rhein-Neckar Universität in Mannheim hat er im Bereich Social Media Balanced Scoreboard (SMBSC), Social CRM und Analyse Systeme geforscht. Er unterrichtete in den Bereichen Strategie-Entwicklung für Social Media, Monitoring & Analysen an verschiedenen Universitäten. Bei rellify bringt Roland seine Erfahrungen und Leidenschaft für Marketing, Unternehmertum und Technologie als General Manager EMEA ein und leitet das rellify-Team in Europa. rellify ist Anbieter einer KI Augmented Writing Plattform für die Erstellung SEO-relevanter Inhalte.
Roland Fiege ist seit vielen Jahren Sachverständiger, Analyst und Kommentator in den Themenfeldern Marketing, Innovationstechnoligien, FinTech, und KI für Medien wie ARD, n-tv und Deutschlandfunk. Zudem publiziert er zusammen mit dem Digitalisierungs-Evangelist Karl-Heinz Land seinen Podcast Erde 5.0 – Perspektivwechsel – hören Sie doch mal rein!