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Gastbeitrag: Chancen und Risiken durch Künstliche Intelligenz für die Arbeitswelt von morgen
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Ai Brain Network
Getty Images/Yuichiro Chino

Unternehmen brauchen Innovation, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Künstliche Intelligenz ist ein wesentlicher Treiber für die digitale Transformation. Unternehmen zögern jedoch beim Einsatz, obwohl neue Anwendungen in der Zukunft enormes Potenzial bergen, findet Kerstin Götz.

Die Mehrheit der Unternehmen ist nicht oder nur wenig auf den Einsatz künstlicher Intelligenz vorbereitet, das zeigen die Ergebnisse der aktuellen TÜV Studie zum Thema Sicherheit und Künstliche Intelligenz.

Wenn man Unternehmen und deren Mitarbeiter danach fragt, stehen sie dem Thema skeptisch gegenüber. Es fehlt zum einen an Aufklärung. Zum anderen gibt es Sicherheitsbedenken und die Angst, dass Arbeitsplätze ersetzt werden. Dabei bringt der Einsatz Künstlicher Intelligenz Potentiale mit sich, die die Arbeitswelt neu gestalten werden.

1. Wir benötigen Aufklärung und Transparenz in Bezug auf das Thema Künstliche Intelligenz

Was wir im Allgemeinen als Künstliche Intelligenz bezeichnen, ist aktuell noch auf dem Stand des maschinellen Lernens. Wir programmieren einen Algorithmus, welcher der Maschine ein Prozedere vorgibt. Hier geht es um Datenauswertung und Mustererkennung. Entscheidungen werden antrainiert. Der Mensch gibt vor, die Maschine imitiert.

Nach wie vor besteht Misstrauen oder sogar Angst darüber, dass Maschinen solche Entscheidungen treffen, die nicht allen gefallen. Oder, dass sich Fehler einschleichen und Sicherheitsrisiken entstehen. Auch Diskriminierung durch die Entscheidungen einer KI werden befürchtet.

Fakt ist jedoch: KI hat keine Absichten, sie handelt nicht getrieben von eigenen Moralvorstellungen. Sie folgt stattdessen jenen reproduzierbar anwendbaren Mustern, die ihr antrainiert wurden. Sie übernimmt damit auch keine Verantwortung.

Eine Form von Künstlicher Intelligenz, wie sie in Hollywood-Filmen dargestellt wird, gibt es so noch gar nicht. Deshalb ist es wichtig, Menschen darüber aufzuklären, wo uns KI im Alltag bereits begegnet, wie sie funktioniert und welche Vorteile sie mit sich bringt. 

Kerstin Götz
TROI Kerstin Götz

Über die Expertin

Kerstin Götz ist seit 2017 Geschäftsführerin (CEO) der TROI GmbH. Troi entwickelt sich unter ihrer Führung zu einem KI basierten Tool, das zukunftsfähige Arbeitsmodelle und nachhaltiges Wirtschaften fördert, damit die Verbindung von Ökonomie und Ökologie als festen Bestandteil in Unternehmen gefestigt wird.

2. Das Thema muss auf die Agenda, vor allem bei KMU

Fast jeder kann inzwischen etwas mit dem Begriff Künstliche Intelligenz anfangen. Laut einer aktuellen Studie des TÜV kennen 95 Prozent der Befragten den Begriff. Wenn es aber um die Erklärung des Begriffs geht, wird es plötzlich schwierig.

Es fehlt an Aufklärung und vor allem aber auch an Kennzeichnung. Viele Nutzer wissen bei manchen Anwendungen gar nicht, dass sie es mit KI zu tun haben. Das fängt bei ganz alltäglichen Dingen wie dem Fitnesstracker oder beim Onlineshopping an.

Deshalb müssen Menschen im Umgang mit KI trainiert werden. Wer die Systeme versteht und lernt mit ihnen zu arbeiten, bei dem schwinden die Bedenken.

Wie wir wissen, ist der Mensch kein rationales Wesen. Rationale Entscheidungen fallen uns schwer. „Confirmation Bias“ ist hier das Schlagwort. Technologie kann uns dabei unterstützen, Entscheidungen datenbasiert und damit objektiver zu treffen.

Neue Perspektiven von Expertinnen

Dieser Text entstand in Kooperation mit dem Karriere-Netzwerk Mission Female.

Dabei ist der Datenschutz in diesem Zusammenhang sehr wichtig und gibt Anwendern Sicherheit. Es muss eine klare Regulierung geben, welche Daten in welcher Form verarbeitet werden dürfen und Verbraucher müssen hierüber informiert werden. Hierzu gibt es bereits einen Ansatz in der EU-KI-Verordnung.

Solche Regularien müssen auch getroffen werden, um den Ängsten und Sorgen der Menschen zu begegnen. Denn immer noch befürchten viele, dass KI-Systeme genutzt werden, um an persönliche Daten zu gelangen, die zur Überwachung und oder Manipulation genutzt werden könnten. Diesen Narrativen muss man begegnen.

3. Künstliche Intelligenz wird uns nicht ersetzen – sie bringt neue Entwicklungschancen

Künstliche Intelligenz ist die logische Folge einer immer größer werdenden Datenmenge. Wir Menschen sind eingeschränkt in der Bandbreite unserer Sinnesempfindungen. Die Menge an Informationen, welche wir gleichzeitig hören, lesen, verstehen und verarbeiten können, ist stark limitiert. Die KI ist uns hier weit voraus. Wer diese mächtige Technologie reflektiert einsetzt, kann den Erfolg von morgen konstruktiv mitgestalten.

Fakt ist, dass KI die Arbeitswelt verändern wird. Routineaufgaben werden immer weniger von Menschen übernommen. Hierdurch werden Arbeitsplätze wegfallen, aber es entstehen auch neue Chancen und Arbeitsfelder.

KI unterstützt uns dabei, neue Perspektiven und Gestaltungspotentiale zu entwickeln. Sie unterstützt uns in der Entscheidungsfindung und gibt uns Möglichkeiten vor. Es geht nicht darum Management-Entscheidungen zu automatisieren. Es geht darum die Qualität der Entscheidungen zu verbessern. Es geht um eine Kooperation von Humanoider und Künstlicher Intelligenz.

Es wird immer mehr Menschen brauchen, die mit KI-Systemen interagieren können. Deshalb ist es so wichtig bereits jetzt damit anzufangen, Mitarbeiter vorzubereiten und über die Möglichkeiten der KI basierten Geschäftsmodelle aufzuklären.

Der konstruktive Einsatz von KI ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Große amerikanische Konzerne haben hier einen enormen Vorsprung und es liegt an uns, diesen aufzuholen, ohne überzogene Erwartungen – aber mit zukunftsweisendem Umgang.

Fazit

Die Interaktion zwischen Mensch und KI muss Teil einer zukunftsorientierten Arbeitsweise sein. Bereits jetzt. Denn noch stehen wir am Anfang und haben die Chance Anwendungsmöglichkeiten und Potentiale sinnvoll zu nutzen.

Systeme, die uns durch KI dabei unterstützen, Daten besser zu verarbeiten und zu verstehen, die uns Routineaufgaben abnehmen und uns Zeit sparen machen es möglich, dass wir uns zukunftsmutig weiterentwickeln.

Eine neue Generation von Arbeitskräften, neue Trends in Methodiken und der Fokus auf Skills wie Kreativität, Empathie und Werteorientierung stellen uns vor viele Herausforderungen. Doch hier können uns smarte Lösungen helfen, Ressourcen wertschöpfend und nachhaltig einzusetzen, damit Innovation Raum hat.

Wir müssen offen sein für technologische Entwicklungen und die Möglichkeiten, die sich hieraus ergeben.

Das von Frederike Probert gegründete Business-Netzwerk Mission Female engagiert sich aktiv für mehr Female Power in Wirtschaft, Gesellschaft, Medien, Kultur, Sport und Politik. Es vereint erfolgreiche Frauen branchenübergreifend mit dem Ziel, gemeinsam beruflich noch weiter voranzukommen.

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