Seien wir mal brutal ehrlich: Diesen Artikel schreibe ich nur aus einem Grund. Ich will damit Deine Aufmerksamkeit gewinnen. Die brauche ich nämlich, um meine Überlegungen mit Dir teilen zu können. Um Dich zum „Zuhören“ und „Nachdenken“ über MEINEN Aspekt des Themas zu bewegen. Und dadurch – Stichwort: „brutal ehrlich“ – mittelbar die Agenda meines Unternehmens zu pushen. Dir also Argumente zur Kenntnis zu bringen, die Dein Interesse an rellify wecken sollen!
Früher war das relativ einfach. Ich habe meine Story geschrieben, sie mit meinen SEO-Kollegen optimiert, publiziert, und dann konntest Du sie bei Google finden, wenn Du das Thema gegoogelt hast. Das war total normal, total legitim, und total legacy.
DER SPIEGEL oder die FAZ machen ja auch nichts anderes, wenn sie ihre Artikel publizieren. Auch sie wollen, dass diese Artikel bei Google gefunden werden und die Menschen dem Link zu ihren Publikationen folgen. Sie brauchen Deine Aufmerksamkeit, um ihre Arbeit mit Werbeeinnahmen auf der Zielseite zu refinanzieren.
Ich brauche sie, um Dein Interesse an unseren Produkten zu wecken. Alles total in Ordnung und nichts Neues. Für uns alle – Publizisten wie Leser – hat das mittlerweile genau 25 Jahre lang mehr oder weniger gut funktioniert.
Doch das alles ändert sich gerade massiv. Der Hype um die neuen Chatbots ChatGPT und nun Googles neuer KI-Chatbot Bard definiert einen Paradigmenwechsel, der den Zugang zu Inhalten komplett verändern wird.
MEGA-Disruptoren Bard / ChatGPT
Bard und ChatGPT gemeinsam ist, dass beide Anwendungen konkrete, textliche Antworten auf Fragen aller Art liefern. Wie man bei ChatGPT gut sehen kann, tun sie das in erstaunlicher Qualität. Ich habe dieses Wochenende mit meinem achtjährigen Sohn a) seine Hausaufgaben (auf serbisch) gemacht, b) rausgefunden, warum Kylian Mbappe wahrscheinlich heute schon besser ist als Messi, c) wie man einen Apfelkuchen mit Baiser-Streusel-Decke im Holzofen bäckt, und d) wie man mit dem Bully aus der anderen Klasse umgehen soll. Die Antworten waren so gut, dass sich die Frage, weiterführende Links bei Google zu suchen, gar nicht mehr stellte.
Und das zeigt die Power der neuen Superdisruptoren Bard oder ChatGPT: Die künstliche Intelligenz liefert Suchergebnisse, die so gut sind, dass ein Anklicken weiterer Links oft gar nicht mehr erforderlich ist.
Für Dich als Content Creator resultiert daraus die Frage: Wie werden Deine Artikel denn noch gefunden, wenn Bard bei Google und ChatGPT in der Suchmaschine Bing alle Fragen Deiner Zielgruppen perfekt beantworten?
Kurz gesagt: Konversationelle, generative Sprachmodelle wie Bard und ChatGPT werden die Suchmaschine, wie wir sie heute kennen, komplett revolutionieren. Sie werden alles auf den Kopf stellen. Unternehmen, Publizisten, jeder, der Antworten bieten will, muss seine Strategie komplett neu denken. Oder seine Texte werden garantiert nicht mehr wahrgenommen.
Was ist Bard und was unterscheidet es von ChatGPT?
Bard ist die nächste Generation von Sprach- und Konversationsfunktionen, die auf dem Sprachmodell für Dialoganwendungen (kurz: LaMDA) von Google basiert. Laut Sundar Pichai, Google Chef, versuche Bard, „die Breite des weltweiten Wissens mit der Leistung, Intelligenz und Kreativität unserer großen Sprachmodelle zu kombinieren. Es greift auf Informationen aus dem Internet zurück, um frische, hochwertige Antworten zu liefern.“
Dementsprechend unterscheidet sich Bard von ChatGPT primär auf zwei Ebenen:
Die erste und wichtigste ist, dass Bard auf aktuelle Daten und Informationen aus dem Internet zugreifen soll. ChatGPT hingegen arbeitet (noch) mit einem Datensatz, dessen letzte Einträge 2021 erfolgten.
Zum anderen setzt Bard – im klaren Gegensatz zu ChatGPT – auf ein relativ schmales Sprachmodell. Laut Pichai verwendet Bard eine „leichtgewichtige“ Version von Google’s Language Model for Dialogue Application (LaMDA) Modell, während OpenAIs ChatGPT derzeit auf GPT-3.5 und einer deutlich größeren Datenmenge basiere. „Unser viel kleineres Modell benötigt deutlich weniger Rechenleistung und ermöglicht es uns, auf mehr Nutzer zu skalieren und mehr Feedback zu erhalten“, schrieb Pichai. Da wir Bard noch nicht testen konnten, lässt sich der Vor- oder Nachteil dieses Ansatzes aber noch nicht bewerten.
Also: Bard setzt auf ein schnelleres Sprachmodell, das auch aktuelle Daten mit berücksichtigt, ChatGPT hingegen setzt auf ein riesiges Sprachmodell, allerdings nur von Daten von vor 2021… was ist besser – oder was hilft Dir, bessere Texte zu schreiben?
Was sind die Limits von Bard/ChatGPT?
Eine tiefere Analyse der Limits dieser generativen KIs findest Du unter anderem hier, ich will das hier nicht wiederkäuen. Aus Sicht des Content Marketers, der Themenführerschaft im Internet anstrebt, sind folgende Limits kritisch:
Zum einen ist es die Datenbasis der Maschinen. Ob riesige Datenbasis bei ChatGPT oder kleinere, aber aktuellere Datenbasis bei Bard – in keinem Falle sind die Daten besonders fokussiert. Und das hat gravierende Auswirkungen, will man – wie zum Beispiel im B2B meist erforderlich – zu speziellen oder gar neuen Themen schreiben. Auch wenn sicherlich irgendwelche Daten dazu in den Systemen zu finden sind, sind sie jedoch garantiert nicht besonders spezifisch. Und vermutlich enthalten sie auch kein Fachwissen. Nun gilt aber bei allen Sprachmodellen das alte Adage „Trash in – trash out.“ Die Maschine kann einfach nur Texte erarbeiten, die auf den vorhandenen Inhalten beruhen. Und die sind in vielen Fällen einfach nicht adäquat.
Prof. Peter Sachsenmeier, Oxford / Hankou, sagte mir dazu: „Was die Sprachmodelle heute noch nicht leisten können, ist ‘Exzellenz‘. Auch wenn theoretisch vorstellbar ist, dass die Maschinen beim Berechnen von Wahrscheinlichkeiten ‘neues Wissen‘ generieren, so ist das derzeit noch schlicht höchst unwahrscheinlich. Kurz gesagt: ChatGPT oder Bard können vermutlich schon bald Seminararbeiten erarbeiten. Ob sie allerdings jemals Nobelpreis-würdige Arbeiten hervorbringen können, halte ich für zweifelhaft.“
Einen anderen Aspekt, der ebenfalls mit Qualität zu tun hat, beleuchtet Conversational AI-Professor Peter Gentsch: „Um die Qualität von GPT-3 zu steigern, hat OpenAI auf Reinforcement Learning mit Tausenden von Click Workern gesetzt. Die seither generierten Ergebnisse weisen tatsächlich eine höhere Qualität auf. Durch dieses menschliche Qualitätsmanagement haben die Ergebnisse von ChatGPT aber auch einen tendenziell immer etwas mehr nach links, in Richtung ‘woke‘ oder ‘politisch korrekt‘ weisenden Bias erhalten.“
So verlockend der Einsatz von Sprachmodellen aus Sicht von Content Marketern also ist, die Frage bleibt, wie kannst Du Texte teilautomatisiert oder vollautomatisch erstellen, die die Qualität und Exzellenz aufweisen, die du brauchst, um Dein Unternehmen im Internet wahrnehmbar zu präsentieren?
Eine Lösung dafür bietet rellify mit seinem NeuraVerse.
Fazit: Neuraverse und generative KI – die Zukunft der Content Produktion
Let’s face the facts – das Content Marketing und die Content Produktion stehen am Wendepunkt. Der Paradigmenwechsel hat begonnen, und er wird sich nicht zurückdrehen lassen:
- Egal was Du morgen schreibst, egal ob Du das selber machst oder einer KI anvertraust, Dein Text wird mit allen anderen um den zweiten Platz kämpfen. Den ersten, in den meisten Fällen erschöpfend guten Platz, werden die Large Language Modelle der AI-Konzerne mit ihren Antworten besetzen.
- Der Bedarf an gutem Content wird nicht sinken. Budgets hingegen schrumpfen häufig, gerade in Zeiten des Umbruchs und der Perma-Krise. Wenn Du viel Content erstellen sollst, wirst und willst Du am Einsatz KI-unterstützter Textgeneratoren nicht vorbei kommen. Umso wichtiger ist es, diese zu den bestmöglichen Bedingungen zu nutzen.
- Relevanz und Qualität werden NOCH wichtiger, um im Internet wahrgenommen zu werden, als sie das ohnehin schon sind. „Schlecht“ können alle, „Exzellenz“ jedoch ist DEINE Herausforderung! Und dabei kann das NeuraVerse Dir einen echten Wettbewerbsvorsprung bieten. Nur, wenn Du tief in das Domänenwissen rund um die Themen Deines Unternehmens eintauchst, kannst Du hoffen, die Themenführerschaft zu verteidigen, zu erarbeiten, oder auszubauen. Den Echtzeit-/In Depth-Blick in die Themen sowie die Erfassung aktueller Trends, die Dein Unternehmen betreffen, kann Dir aber nur DeepLearning/Machine Learning wie sie im NeuraVerse zur Anwendung kommen, bieten.
Es ist vielmals schwerer und teurer, im Internet verlorene Reichweite, Relevanz und Vertrauen zurückzugewinnen, als vorhandene Assets zu stärken. Das heißt, Du musst Deine Contents up-to-date halten, die Themenführerschaft mit relevanten Informationen und Konzepten ausbauen, und alle Fragen, die Interessenten an Deinen Themen haben, a priori beantworten.
Das ist schon jetzt ohne den Einsatz generativer KI kaum noch zu leisten bzw. zu bezahlen. Setze Dich also jetzt mit dem Thema KI und Texterstellung auseinander – oder Du riskierst, dass Deine Inhalte schon in Kürze einfach nicht mehr wahrgenommen werden.
Autor: Sebastian Paulke
… hat in den vergangenen 20 Jahren über 1.200 Fachbeiträge, aber auch viele Studien und Untersuchungen zu Innovationstechnologien veröffentlicht. Er ist Forschungsprofessor für AI am International Innovation Center der Universität Hankou, in Wuhan, China.
Bei rellify ist Sebastian Paulke für die Unternehmenskommunikation sowie für Content Strategien verantwortlich.
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